Unser Führer sagt: „Diese Schriften auf dem Messgewand sind von Hand geschrieben.“ Ich bin erstaunt, weil es wie gedruckt aussieht. Wir schauen alle die Rückseite des Messgewandes an. Das hat einen Grund, der Abt stand während der Messe oft mit dem Rücken zum Volk, und darum war die Rückseite wundervoll verziert. Ich stehe ziemlich nah an der Glasscheibe und so erkenne ich, dass es gar nicht gestreift ist, sondern dort alle Namen der Mönche draufstehen, die ihm dieses Geschenk übergeben haben. Ich kann darauf auch noch römische Zahlen erkennen. Einige davon sind rot geschrieben. Kurz darauf erzählt der Führer: „Diese roten Buchstaben sind römische Zahlen, und wenn ihr die zusammenzählt kommt man auf 1685, dies ist das Jahr als der Abt dieses Messgewand von den Mönchen geschenkt bekommen hat.“ Die Mönche schenkten ihm dieses Messgewand, weil da der Namenstag des Abtes war. Auf dem Messgewand sind aber noch viel mehr Zeichen zu sehen. Doch um diese alle zu bestaunen und die Bedeutung zu erfahren, ist die Zeit zu knapp.
Mein Gedanke hinterher ist: „Warum waren die Mönche so kreativ?“
Vanessa